Vom 24.-26. Oktober fand wieder die SymfonyLive in Berlin statt. Die ersten beiden Tage wurden durch mehrere Workshops belegt, am Freitag war der dedizierte Konferenztag, an dem wir zu Dritt teilnahmen. Der neue Ausrichtungsort in diesem Jahr war das Mercure Hotel MOA in Moabit. Zentral gelegen und für alle gut erreichbar, wurde der Konferenz und ihren Teilnehmerinnen viel Raum gegeben. Das Atrium war vollständig mit einem ständig wechselnden Buffet und den Sponsorenständen belegt. Hier gab es viel Platz, um bei Kaffee oder Kroketten in Kontakt zu kommen.
Programm
Morgens um neun lauschten wir der Keynote zum Thema „Symfony without the Framework Bundle“, in der Tobias Nyholm über seine Definition eines Web-Frameworks referierte und deren Sinn bzw. Unsinn diskutierte, bei Projekten jeglicher Größe ein so vielseitiges Framework wie Symfony immer in seiner Gänze mitzuschleppen und gab dem Publikum einige handfeste Taktiken an die Hand, kleinere Projekte zu entschlacken.
Um 10 Uhr ging es mit Denis Brumann weiter, der uns eine abstrakte Einführung in die Symfony Messenger Komponente gab, die es ermöglicht asynchrone Kommunikation zwischen Komponenten einer Microservice-Architektur zu realisieren. Unterschiede zum bereits eingebauten Eventhandeling wurden meines Erachtens zu wenig herausgearbeitet, aber es handelte sich ja auch um eine Einführung.
Microservices waren ohnehin ein heißes Thema auf der diesjährigen SymfonyLive. Nach einer wohlverdienten Kaffeepause ging es nämlich zunächst mit Bastian Hofmann und seinem Talk zum Thema „Ein leistungsfähiger Development Workflow mit Kubernetes“ und dem herausragenden Talk von Stephan Schulze „How to f*ck up your Development team with Microservices“ weiter.
Bastian Hofmann stellte an zwei griffigen Beispielen die aktuelle Tool-Landschaft für die Entwicklung mit Kubernetes vor, die es ermöglicht Teile einer bestehenden Microservice-Architektur auf dem eigenen Laptop laufen zu lassen und zu entwickeln, während der Rest auf Servern deployed ist. Unerlässlich bei komplexen Projekten, bei denen die eigene Entwicklungsmaschine nicht in der Lage ist, alle Services laufen zu lassen. Die Demos waren hervorragend vorbereitet und gaben einen sehr guten Einblick in die tägliche Arbeit mit Kubernetes. Allein der sich dafür auftürmende Dschungel an Tooling und Vokabular schreckt ein wenig ab.
Stephan Schulze gab um zwölf einen hochinteressanten Talk zum Thema Microservices aus Managementsicht, in dem er am Beispiel eines großen E-Commerce Projektes, an dem zu Spitzenzeiten 40 Entwickler arbeiteten, mal über die Dinge sprach, die beim Thema Microservices gerne vergessen werden. Schulze zeigte Probleme unterschiedlichster Art auf, die sowohl Teams als auch Projekte gefährden können, wenn diese nicht beachtet werden. Wirklich toll.
Die Mittagspause nutzten wir, um uns im angrenzenden Fritz-Schloß-Park die Beine zu vertreten, das Hirn wieder mit nötigen Sauerstoff zu versorgen und das Bisherige sacken zu lassen.
Frisch gestärkt ging es dann mit Prof. Dr. Jan Jürjens und seinem Thema „Security Testing“ weiter, in dem er die drei am weitesten verbreiteten Sicherheitslücken bei Webapplikationen aufzeigte und mit kleinen Beispielen greifbar machte. Leider kratzte der Talk nur an der Oberfläche und erzählte dem interessierten Entwickler nichts neues. Der Vortrag hätte explizit an Neulinge adressiert werden sollen.
Sehr interessant war dann wieder der Vortrag von Jorge Luis Betancourt Gonzalez „Success of Blackfire and Continuos PHP performance monitoring at trivago“. Gonzalez ist Teil des Performance Teams bei trivago und stellte seinen Werkzeugkoffer vor, mit dem er und sein Team die Performance beobachten, testen und verbessern. Gerade wenn man im Verhältnis dazu kleine Projekte gewohnt ist, beeindrucken die aufgewendeten personellen und finanziellen Ressourcen, um 100ms hier und 20ms da einzusparen, doch sehr.
Nach Muffin und Kaffee entführte uns um 16:30 Uhr Stefan Adolf mit „Webpack Encore – Asset Management für den Rest von uns“ in die bunte Welt der modernen Frontend-Entwicklung, überforderte uns mit noch komplexeren Toolchains als Bastian Hofmann am Morgen aber schaffte es uns zu orientieren und pragmatische Lösungen für „die Backend-Entwicklerin, die auch mal ein bisschen Frontend machen muss“ an die Hand zu geben. Auch hier überzeugte vor allem die seht gut vorbereitete Live Demo, in der Stefan Adolf die Workflow-Evolution plastisch machte.
Den Abschluss bildeten Christian Flothmann & Christopher Hertel, die mit ihrem Talk „Using Symfony Forms with Rich Domain Models“ Probleme mit dem aktuellen Stand des Form-Handlings in Symfony darstellten und sich mit ihrem eigenen brandneuen Bundle anschicken, diese zu lösen. Offen gesagt habe ich die dargestellte Problematik nicht (als Problem) verstanden.
Nach den Abschlussankündigungen um 18 Uhr ließen wir dann gemeinsam bei Bier und Bionade die Konferenz im Atrium des Hotels ausklingen.
Fazit
Die Konferenz war bestens organisiert, für das leibliche Wohl stets gesorgt und die Qualität der Vorträge und Vortragenden ausnahmslos gut bis sehr gut und damit phantastische Werbung für die nächste SymfonyLive im September 2019.
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